Meine Liebe zu (ehemaligen) Motorrädern

Schon seit ich klein war, hatte ich eine besondere Leidenschaft für Motorräder. Als ich vier oder fünf Jahre alt war, bekam ich ein kleines Modell eines Motorrads, das ich stundenlang bewunderte. Je mehr Auspuffendrohre das Modell hatte, desto besser war es in meinen Augen. Ich erinnere mich noch genau an mein Lieblingsmodell – eine Honda CB500 Four mit ihren vier Endrohren.

Diese Leidenschaft hat mich bis heute begleitet und ich habe im Laufe der Jahre mehrere Motorräder besessen. Jedes von ihnen hatte seinen eigenen Charme und seinen Platz in meinem Herzen. Egal ob auf einer kurvigen Landstraße oder auf einer langen Autobahnfahrt, das Gefühl von Freiheit und Abenteuer, das ich auf einem Motorrad erlebe, ist unvergleichlich.

Auch wenn ich mich mittlerweile von einigen meiner Motorräder trennen musste, bleibt meine Begeisterung für diese faszinierenden Maschinen unverändert. Sie sind für mich mehr als nur Fortbewegungsmittel – sie sind ein Teil meiner Identität und meiner Lebensfreude.

Puch Maxi N

1984

Mein erster Kontakt mit einem motorisierten Zweirad war im Jahr 1984 mit einer Puch Maxi N. Ich hatte sie gekauft, aber bin sie nur etwa 500 Kilometer gefahren, da sie für meinen Geschmack viel zu langsam war. Damals hatte ich mich nicht getraut, sie zu frisieren, da dies illegal war.wink

Im Oktober 1986 konnte ich endlich meinen meinen Motorradführerschein machen. Leichtkrafträder mußte ich leider wegen Geldmangel auslassen.

XJ600

11.1990 - 04.1994
7700km - 41000km

Ende 1990 war es endlich soweit – ich hatte genug Geld gespart, um mir mein eigenes Motorrad zu kaufen. Bei einem Händler meines Vertrauens fand ich eine gebrauchte Yamaha XJ600 (51J) mit nur 7.700 Kilometern auf dem Tacho. Mit 27PS war sie zwar etwas schwach auf der Brust, aber sie war ein praktisches und zuverlässiges Alltagsmotorrad.

Als ich meinen Führerschein von 1a auf 1 upgradete, entdrosselte ich die XJ auf knapp 73PS. Das verlieh der Maschine einen angenehmen Vortrieb ab 6.000 Touren und machte das Fahren richtig spaßig. Die XJ begeisterte mich auch durch ihre Handlichkeit – sie war ein Traum, um durch enge Kurven zu manövrieren.

Um das Fahrverhalten noch weiter zu verbessern, führte ich einige leichte Änderungen durch. Ich tauschte die normalen Bremsleitungen gegen Stahlflexleitungen aus und bemerkte sofort den Unterschied. Auch die breiteren Reifen (+1cm) trugen zum besseren Geradeauslauf bei. Allerdings verlor die Maschine dadurch etwas an Leichtigkeit in engen Kurven. Mit einer Einmannsitzbank war die XJ auch bequemer und einfacher zu handhaben.

Leider musste ich die XJ im Jahr 1994 als verarmter Student mit 41.000 Kilometern auf der Uhr verkaufen. Obwohl ich sie nur für kurze Zeit besaß, bleibt sie für mich immer ein besonderes Motorrad mit vielen Erinnerungen.

BMW R100CS

03.1995 - 01.2000
60000km - 90000km

Anfang 1995 musste wieder ein Motorrad her. Ich war ungenießbar, so dass mich Freundin und Bekannte nötigten, mich wieder auf die Suche zu begeben. Mein Wunsch war eine BMW R 100 RS. Es war aber unmöglich, so eine Gummikuh zu finden, die ein reelles Preis / Leistungsverhältnis bot.

Nach langer Suche und vielen ergebnislosen Besichtigungen (Es war erschreckend was die Leute einem so angeboten haben: Vergammelt, verbastelt und Preisvorstellungen jenseits von gut und böse.) habe ich eine sehr gepflegte R 100 CS gefunden. Bei der Besichtigung musste ich mir sogar die Schuhe ausziehen, als ich in die Garage gehen wollte. Ist wirklich kein Witz! Baujahr 1981 und sie hatte bummelige 60000km auf der Uhr.

Die Zylinderdeckel habe ich wegen der Optik gegen die klassischen von der R 90 S getauscht. Bis auf die verstärkten hinteren Federelemente habe ich an dieser Maschine nichts weiter verändert.

Gleich im ersten Jahr hatte ich ein paar Ausfälle zu beklagen. Das Getriebe wurde immer lauter und hat sich mit einem Lagerschaden verabschiedet. Der Rotor der Lichtmaschine musste neu gewickelt werden und die Diodenplatte wurde gegen eine funktionierende ersetzt. Zu guter Letzt musste noch ein neuer Anlasser eingebaut werden.

Nach dieser Verjüngungskur sind nur noch Verschleißteile ausgetauscht worden wie: Batterie, Gabelsimmeringe usw.

Die CS passte auf anhieb. Die Kombination aus sportlichen Eigenschaften und Tourentauglichkeit ist gelungen. Bitte lächele nicht bei dem Wort ’sportlich‘ im Zusammenhang mit diesem Typ von Motorrad. Es gab einige Joghurtbecherfahrer mit 190er Walze, die ihrem Rückspiegelbild nicht mehr trauen wollten. Der niedrige Schwerpunkt und das gute Drehmoment können einiges auf kurvigen Landstraßen. Auf der Geraden hat sie natürlich verloren, aber stumpf Gasgeben kann ja jeder.

Im Dezember 1999 habe ich nun meine geliebte Gummikuh in Zahlung gegeben und warte nun sehnsüchtig auf meine neue R 1150 GS (Gummiente). Im April soll sie kommen. Ich habe viel Gefallen an der Bauweise des Boxers gewonnen und möchte dies mit einem modernen Fahrwerk kombinieren. Die neue wird silber sein und hat eine schwarze Sitzbank. Alle anderen Farbkombinationen kommen bei mir nicht in Frage.

DR650RE

10.1998 - 02.2001
4432km - 9387km

 

BMW R1150GS

04.2000 - 12.10.2002
0km - 12752km

Am Donnerstag, den 20.4.2000 war es denn endlich soweit.
Meine heißersehnte Maschine stand bei meinem Händler und wartete, dass sie abgeholt wird. Klingt eigentlich sehr positiv und einfach. Doch leider habe ich mir genau 3 Stunden vor dieser Meldung meinen kleinen linken Finger gebrochen 🙁 Also heißt es für mich abwarten, bis mein klein Fingerchen wieder kuppeln kann. Die Ärzte haben mir auch richtig Mut gemacht. In nur 4-6 Wochen kommen die Drähte raus…

Interessant sind die Seiten Deckel der Zylinder. Sie tragen wieder die Aufschrift ‚Magnesium‘ und haben die 3 Rippchen. Da scheint es wieder zu Lieferproblemen gekommen zu sein oder nur wo Magnesium drauf steht ist auch welches drin.

Der Endabnahmestempel zeigt ein Datum vom 10.4.2000.

7.1.2001: Ein kleiner Rückblick auf mein Motorradjahr 2000

Nachdem die Drähte gezogen wurden war meine Hand soweit geschwächt, dass ich die Kupplung nicht betätigen konnte. Außerdem haben die Drähte (VA 1,2mm u. 0,8mm Durchmesser) doch nette Löcher in meinem kleinen Finger hinterlassen, die noch verheilen mussten. Nach der 2. Krankengymnastik habe ich es dann versucht. Mein erster Ausritt mit der neuen. Das war gar nicht so einfach. Eine neue Trocken-Kupplung und eine schwache linke Hand habe es nicht einfach. Nach zweimaligen Abwürgen – aus dem Standgas heraus anfahren will die neue nicht so gern – habe ich mich daran gewöhnt. Es folgten nach weiteren KG-Sitzungen noch einige Touren, doch leider ist entweder das Wetter nicht so dolle gewesen oder ich hatte schlicht keine Zeit. So steht sie, die Kuh, wieder in der Garage mit läppischen 2200km auf der Uhr und wartet auf trockne Straßen. Hoffentlich wird das Jahr 2001 etwas motorradfreundlicher.

BMW R80ST

04.2006 - 11.2011
14045km - 29343km

Damit ich ein wenig zügiger durch den Stadtverkehr zu Arbeit komme, habe ich mir im April 2006 wieder ein (Solo-) Motorrad gekauft. Ich hatte lange hin und her überlegt was ich denn haben wolle. Mit der Vernunftlösung: Ein 125er Roller oder ähnliches konnte ich nicht leben. Da gehe ich lieber 5 km zu Fuß!
Es sollte etwas flottes, leichtes, einfaches, günstiges und auch ein wenig ansehnliches Zweirad werden. Charakter sollte es natürlich auch noch haben. Irgendwie kam ich da mit meiner BMW-Brille recht schnell wieder auf einen 2-Ventil Boxer.

Zuerst dachte ich an eine R80 oder R100 und schaute mir 2 Maschinen bei Strauß und Gerken an. Beim Probesitzen fühlte ich mich aber nicht so wohl wie ich eigentlich wollte und verzichtete auch auf eine Probefahrt. Irgendwie fehlte da ein wenig Abenteuer. Es muss ja nur ein GS oder G/S dahinter stehen, dachte ich, dann besitzt sie auch wieder den Hauch von Wüste, Dakar und Abenteuer.
Ich schaute mir also mehrere R100GS an und staunte mit was für Preisvorstellungen die Menschen arme vergammelte Motorräder verkaufen wollen und wahrscheinlich auch können!
Ein mutmaßlich gutes Angebot war durch einen Kurzurlaub leider nicht mehr verfügbar: Eine R80GS mit wenig Kilometer für (einigermaßen) wenig Geld.

2 Wochen später entdeckte ich eine Anzeige bei mobile.de für eine R80ST. Da klebt zwar nicht ganz soviel Abenteuer dran, aber da ich 99,34% auf asphaltierten Straßen unterwegs bin, reicht mir auch die Straßenversion der R80G/S.
Ich habe gleich einen Termin gemacht und bin am übernächsten Tag hingefahren. Es hörte sich ja alles schon ganz gut an: EZ: 1984, ca. 120000km aber Motor und Getriebe neu aufgebaut. Alle Lackteile waren mit Originallack neu lackiert und der Rahmen Pulverbeschichtet. Diese Umbaumaßnahmen waren 2 Jahre oder ca. 6000 km her. Also eigentlich sah sie fast aus wie neu. Ok, einige Schrauben waren korrodiert und die Felgen hatten eine angenehme Patina.  Das Hinterachsgetriebe wurde damals leider nicht mitgemacht. Deshalb leckte jetzt der Simmerring zur Trommelbremse. Und im Nachhinein habe ich eine defekte Bremsscheibe entdeckt. Ein Niet war abgebrochen. Trotz dieser Mängel war es aber ein faires Angebot. Wir haben gleich ein Kaufvertrag aufgesetzt.

Das Fahrverhalten und die Sitzposition haben mich auf diesem Motorrad gleich überzeugt. Ich fühlte mich sofort wohl und alles hat gepasst. Es fühlt sich schön leicht an und lässt sich einfach in Kurven dirigieren. Das Getriebe und den Kardan kenne ich ja noch von der R100CS. Und diese viel beschriebenen Eigenheiten stören mich gar nicht, eher vermisse ich sie bei anderen Motorrädern. Ich verbuche das unter Charakter. ðŸ˜‰

Technische Daten